Ford Bronco Raptor (2022): Hardcore-Offroader mit Mega-Power (2024)

Endlich ist sie da, die besonders brutale Topversion des neuen Ford Bronco. Lange wurde dafür die Modellbezeichnung "Warthog" (Warzenschwein) gehandelt: Unter diesem Spitznamen, den sich Ford beim US-Patentamt sogar offiziell schützen ließ, sprang der Prototyp ursprünglich durchs Bild. Doch seit Sommer 2021 ist klar: Mit der nur als Viertürer erhältlichen Variante folgt Ford auch beim Jeep-Wrangler-Konkurrenten Bronco dem bereits mit dem F-150 und Ranger Raptor sehr erfolgreich eingeführten Namen.

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Wer in dieser Ahnenreihe steht, muss natürlich mit Superlativen aufwarten. Kein Problem: Der neue Raptor ist der stärkste straßenzugelassene Bronco, den Ford je angeboten hat. Der Motor verfügt sechs in V-Form angeordnete Zylinder, die einen Bankwinkel von 60 Grad sowie einen Hubraum von 3,0 Litern aufweisen, und eine doppelte Turboaufladung. Genaue Leistungs- und Drehmoment-Daten hielt Ford bisher noch zurück. Doch jetzt ist klar: Der Raptor leistet 424 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 596 Newtonmetern zur Verfügung – in Abhängigkeit vom verwendeten Sprit.

Rundum verstärkter Unterbau

Keine Angst zudem vor Highspeed-Etappen durch Wüstensand: Luftansaugung und Ladeluftkühlung sollen genau für derartige Einsatz-Szenarien ausgelegt sein. Das Zehngang-Automatikgetriebe zeigt sich ebenfalls verstärkt. Die Abgasanlage mit Doppel-Endrohr bietet dank aktiver Ventilsteuerung gleich vier verschiedene Klangfarben und ist so positioniert, dass sie die Rampen- und Böschungswinkel nicht einschränkt. Ersterer beträgt 30,8 Grad, während sich die Letzteren bei 47,2 (vorne) und 40,5 Grad (hinten) ansiedeln. Die maximale Wattiefe gibt Ford mit 94 Zentimetern an.

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Der Leiterrahmen zeigt sich verstärkt sowie an größere Federwege und eine höhere Spurbreite angepasst.

Die pure Motorleistung spielt bei einem Bronco maximal eine – wenn auch wichtige – Nebenrolle. Hier geht es in erster Linie um die bestmögliche Gelände-Kompetenz, weshalb die Ingenieure für den Raptor viel Technik aus dem Baja-Rallyesport übernehmen. Der vollständig verkleidete Stahl-Leiterrahmen zeigt sich angepasst, um sowohl die Federwege als auch Spurweite vergrößern zu können. Die Dana-44- (vorne) und -50-Achse (hinten) gelten als besonders robust und verschränkungsfreudig; dasselbe dürfte auf die verstärkten Antriebswellen und Querlenker zutreffen. Der Raptor verfügt nicht nur über eine erhöhte Bodenfreiheit – mindestens 33,3 und damit 12,2 mehr Zentimeter als beim Standard-Bronco -, sondern auch über ein dreistufiges Allradsystem und ein Verteilergetriebe mit Untersetzung.

Bronco Raptor mit Elektronik-Hilfen

Die aus dem Standard-Bronco bekannten elektronischen G.O.A.T.-Offroad-Fahrhilfen sind natürlich auch im Raptor an Bord; dort umfassen sie sieben verschiedene Modi. Beim Fahrwerk hat Ford Performance mit den Spezialisten von Fox Suspensions zusammengearbeitet. Mithilfe von Sensoren und internen Bypässen können die halbaktiven Dämpfer automatisch auf die Gegebenheiten reagieren und die Abstimmung entsprechend anpassen. Die 8,5x17 Zoll großen Felgen mit Beadlock-Sicherung bietet Ford in zwei verschiedenen Designs an und verheiratet sie mit grobstolligen BF-Goodrich-Reifen im Format 37x12.50 R17. Übrigens: Die Anhängelast beträgt 2.041 Kilogramm – 454 mehr als beim zivilen Bruder.

Mag dieser schon ziemlich wild aussehen, setzt der 2,6 Tonnen schwere Raptor optisch mindestens einen drauf. So verfügt die neue, aus Stahl gefertigte Frontstoßstange serienmäßig über Abschlepphaken sowie abnehmbare Endkappen und LED-Zusatzleuchten. Apropos: Sowohl die Tagfahr- als auch die Begrenzungslichter strahlen bernsteinfarben – das soll dem Geländewagen "einen bedrohlichen Look" ins Gesicht zaubern. In der Motorhaube und den vorderen Kotflügeln weist der Raptor Entlüftungsöffnungen auf.

25 Zentimeter breiter als das Basismodell

Welchen Aufwand Ford Performance bei der Entwicklung des Raptor betrieben hat, zeigt die Tatsache, dass von der ursprünglichen Bronco-Karosserie nur das Gerippe überlebt hat. Kotflügel samt -verbreiterungen sowie die Türen hat das Topmodell exklusiv, womit es mal eben 25 Zentimeter breiter ist als das Basismodell. Bronco-typisch ist das alles abnehmbar, was auch für das Dach gilt. Die Schweller schützt Ford mit Extra-Leisten, die über klappbare Trittstufen verfügen. Zusätzliche Verstrebungen im Bereich der B- und C-Säule verbessern die Verwindungssteifigkeit, während unter dem Auto weitere Unterfahrschutz-Elemente angebracht sind. Die Farbpalette enthält exklusive Töne; zudem stehen spezielle Dekorgrafiken und Embleme für die Außenhaut zur Verfügung.

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Das co*ckpit weist Raptor-spezifische Details auf.

Das co*ckpit kommt Bronco-Fans zwar vertraut vor, verfügt aber über einige Raptor-exklusive Eigenheiten. So lässt sich im Zwölf-Zoll-Instrumenten-Display eine spezielle Performance-Ansicht anwählen, die Drehzahlmesser und Ganganzeige hervorhebt. Das Lenkrad präsentiert ein bisschen Carbon sowie Schaltwippen und weitere Multifunktions-Tasten, während die Sportsitze den Seitenhalt verbessern. Letztere sind ab Werk mit einem Vinylstoff überzogen, lassen sich aber auch mit Wildleder-Hülle ordern. Optional sind zudem ein Bang & Olufsen-Soundsystem mit zehn Lautsprechern sowie ein adaptiver Tempomat erhältlich. Das Sync-4-Infotainment-System mit zentralem Zwölf-Zoll-Touchscreen und kabelloser Android-Auto- sowie Apple-Carplay-Konnektivität sowie eine 360-Grad-Rundumsicht-Kamera sind aber aufpreisfrei an Bord.

Ungewollt aufwändige Raptor-Produktion

Wie der Standard-Bronco wird auch der Raptor im Ford-Werk in Wayne, US-Bundesstaat Michigan, gefertigt – was jedoch nicht ganz frei von Problemen ist, wie die US-Website "Motor Authority" berichtet. Die Topversion ist mit knapp 1,98 Meter nämlich zu hoch für die Produktionslinie. Die Ursache ist der ultralange hintere Federweg: Ursprünglich waren dafür 33 Zentimeter angedacht; die Fahrwerks-Ingenieure bestanden jedoch auf knapp 36 Zentimetern, um bei der Offroad-Kompetenz keine Kompromisse eingehen zu müssen.

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Der Raptor ist nicht nur breiter, sondern auch höher als der Standard-Bronco. Letzteres führt zu Problemen in der Produktion.

Zu viel für die Fertigungsstraße, weshalb sich Ford einen komplizierten Workaround ausgedacht hat, um das Problem zu lösen: Mit jeweils zwei Schrauben wird die Hinterachse etwa 2,5 Zentimeter höher fixiert als im Normalzustand; der Raptor rollt ab diesem Punkt also leicht eingefedert durch das Werk. Nachdem er die Produktionslinie verlässt, geht es für ihn ins "Mod Center" – so oder so, denn hier erhält er das von der Kundschaft nur zu gern gebuchte Zubehör. Hier kommt der Geländewagen auf eine Hebebühne, auf der die Fixierung wieder gelöst wird. Der Bronco Raptor federt in diesem Moment vollständig aus und kommt daraufhin in vollständiger Höhe zu Händlern und Kunden.

Ab Sommer wird ausgeliefert

Apropos: Der neue Ford Bronco Raptor lässt sich von März 2022 an bestellen und wird ab Sommer ausgeliefert. Wer bereits ein Exemplar reserviert hat, wird dabei natürlich bevorzugt behandelt. Dass der Hersteller auf diese Tatsache explizit hinweist, lässt vermuten, dass er mit einem höheren Auftragsvolumen rechnet, als Produktionskapazitäten für das Modelljahr 2022 vorgesehen sind. Die Preise starten bestätigten US-Medienberichten zufolge bei 69.995 Dollar (knapp 62.000 Euro) inklusive Überführungskosten. Zum Vergleich: Der stärker motorisierte Pick-up-Bruder F-150 Raptor kostet 67.070 Dollar (gut 59.000 Dollar) einschließlich "Destination Charge".

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Fazit

Fords Raptor-Familie wächst mit dem Bronco auf drei Mitglieder. Beim Geländewagen scheint der Name besonders gut zu passen, denn hier ist Kompromisslosigkeit Trumpf. Seinen zentralen Aufgaben scheint er perfekt gerecht zu werden: Einen unangepasst-wilden Charakter zu verkörpern, während er souverän über Felsen klettert oder im Höchsttempo durch die Wüste pfeilt.

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Author: Velia Krajcik

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